Pressemitteilung vom 03.03.2022
Neumarkter Frauen für bessere Bezahlung
Neumarkter Frauen für bessere Bezahlung
Ein breites Bündnis aus Politik und Gewerkschaften setzt sich jedes Jahr am Equal Pay Day öffentlichkeitswirksam für die gleiche Bezahlung von Frauen und Männern ein. Trotz der Corona-Pandemie finden Aktionen statt.
Der nächste Equal Pay Day ist am Montag, den 07. März 2022. Das Datum des Equal Pay Day markiert symbolisch den allgemeinen Verdienstunterschied zwi-schen Frauen und Männern. Nach aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts verringerte sich die deutsche Lohnlücke um einen Prozentpunkt und liegt nun bei 18 Prozent. Rechnet man den Prozentwert in Tage um, arbeiten Frauen 66 Tage, vom 1. Januar bis zum 07. März 2022, umsonst.
"Es ist traurig, dass wir im 21.Jahrhundert überhaupt noch über Lohngerechtigkeit zwischen den Geschlechtern reden müssen", sagt Regina Weidinger, Kreisrätin der Freien Wähler in Neumarkt. Regina Weidinger ist eine der Frauen, die im Neumark-ter Bündnis zum Equal Pay Day, gemeinsam mit vielen anderen Mitstreiterinnen mobil macht für eine bessere Bezahlung von Frauen.
Ein Teil dieser Lohnlücke lässt sich auf sogenannte strukturelle Unterschiede zu-rückführen. Viele Frauen erlernen Berufe, die schlechter bezahlt sind, arbeiten sel-tener in Führungspositionen und häufiger in Teilzeit oder in Minijobs. Gerade in den sozialen Berufen kommen diese strukturellen Unterschiede zum Tragen, denn diese Berufe werden schlechter bezahlt als beispielsweise technische Berufe und gleich-zeitig sind 80 % der Beschäftigten in Sozialberufen Frauen. Birgit Gärtner, die in ihrer politischen Funktion als CSU-Stadträtin, aber auch als Kindergartenleiterin Teil des Bündnisses ist, ist sich sicher: „Nur Applaus für alle sozialen Berufe ist eindeutig zu wenig. Als Erzieherin liegt mir eine finanzielle Aufwertung der Arbeit und die Ver-besserung der Arbeitsbedingungen sehr am Herzen.“
Doch selbst wenn man diese Faktoren herausrechnet und sich Frauen und Männer
anschaut, die in der gleichen Branche und gleichen Position gleich viel arbeiten,
dann ergibt sich in Deutschland immer noch eine nicht zu erklärende Lohnlücke von
sechs Prozent. Silvia Burger-Sippl, Vorstand der FDP im Kreisverband Neumarkt,
sagt, dass Frauen und Männer generell gleiche Chancen in der Gesellschaft und
der Arbeitswelt haben müssten. Gleiche Bezahlung für gleichwertige Leistung
müsse selbstverständlich sein: „Auch bei Aufstiegsmöglichkeiten darf das Geschlecht
keine Rolle spielen. Die Selbstverwirklichung muss für alle Menschen möglich
sein, die Vereinbarung von Familie und Beruf ebenso.“
Jedes Jahr am Equal Pay Day machen die Frauen aus dem Neumarkter Bündnis
auf die noch herrschenden Unterschiede aufmerksam. „Es wird Zeit, dass nicht
mehr tun zu müssen“, darin sind sich alle einig. Denn: „Gleiche Bezahlung für Mann
und Frau – ist kein Sonderrecht, sondern ein Recht auf Gleichbehandlung. Ein
Recht, dass nicht nur den Frauen zugutekommt, sondern uns allen- und als Gesellschaft“,
so Olga Redda, Vorsitzende des DGB Kreisverbands Neumarkt.
Wegen der Coronakrise finden die Aktionen zum Equal Pay Day 2022 überwiegend
online statt. „Wir freuen uns zu einer digitalen Veranstaltung zum Thema „Equal Pay
4.0 – Digitalisierung in der Arbeitswelt“ einzuladen“, so Katja Ertl vom DGB Oberpfalz.
Sie findet am 10. März um 19 Uhr statt und kann über den Link
https://us02web.zoom.us/meeting/register/tZArdu-tpzMpH9Whfqhtz0EN32xPFxQf9vB0
live verfolgt werden. „Geschlechtergerechtigkeit ist eine gesamtgesellschaftliche
Aufgabe und stärkt unsere Demokratie. Auch in Pandemiezeiten muss Lohngerechtigkeit
und alle Maßnahmen, die uns diesem Ziel ein Stück näherbringen, Thema bleiben“, so Katja Ertl abschließend.
Gruppenfoto (s. Anhang): R. Weidinger (Archivbild)